
Trennung, Narzissmus, Gewalt – wenn der Vater nicht sicher ist
Heute schreibe ich über ein Thema, das oft im Schatten bleibt. Ein Thema, über das viele schweigen. Aus Angst. Aus Scham. Aus Unsicherheit. Und doch betrifft es sehr viele von uns. Ich habe mittlerweile mit vielen Frauen gearbeitet, die dieses Thema betrifft. Frauen, die in einer toxischen Partnerschaft gelebt haben, die geprägt war von Narzissmus und Gewalt. Frauen, die sich von ihrem Partner getrennt haben und sich bis heute die Schuld dafür geben. Frauen, die diese Themen bereits in ihrer eigenen Kindheit erleben mussten. Sie haben getragen, was viel zu schwer war. Sie alle haben versucht diese schlimme Zeit zu vergessen. Zu verdrängen. Doch es gelingt ihnen nicht, weil sie heute in ihrer eigenen Partnerschaft ähnliches erleben.
Was, wenn der Vater Deines Kindes nicht nur abwesend war, sondern eine Quelle von Schmerz?
Vielleicht hast Du Jahre in einer Beziehung gelebt, in der Du Dich klein machen musstest. Vielleicht hat er Dich kontrolliert, beleidigt, abgewertet, manchmal auch geschlagen. Vielleicht war er narzisstisch, voller Erwartungen, leer an echter Nähe. Oder er hat Euch verlassen. Ohne Erklärung. Ohne Verantwortung.
Und Du? Du hast funktioniert. Für Dein Kind. Für den Alltag. Du hast Dich entschuldigt. Dich gerechtfertigt. Getragen, was viel zu schwer war. Weißt Du was? Kinder spüren, ob ein Elternteil sicher ist. Nicht im Sinne von „nicht gefährlich“, sondern im Sinne von „emotional stabil, verlässlich, liebevoll“. Und wenn ein Vater das nicht ist, dann gerät die innere Welt eines Kindes aus dem Gleichgewicht.
Ein Kind wird sich fragen: Warum liebt Papa mich nicht so wie ich bin? Ist Mama traurig, weil ich nicht genug war? Muss ich verschwinden, damit es wieder still wird?
Angst, Schuld und der Mut zur Veränderung
Viele Mädchen mit Magersucht übernehmen unbewusst die Rolle der „Reguliererin“. Sie hungern, um das Chaos in ihnen und das Chaos in der Familie zu kontrollieren. Um den Schmerz zu dämpfen. Um still zu machen, was so lange laut war. Und oft, sehr oft, liegt unter dieser Krankheit eine Geschichte über Beziehung. Von einem Vater, der nicht getragen hat und einer Mutter, die versucht hat, alles allein zu halten. Eine Mutter, die immer die Zähne zusammengebissen hat, um zu funktionieren und um den Schein aufrecht zu erhalten. Meine Liebe, merke Dir jetzt etwas sehr Wichtiges: Du bist nicht schuld. Du hast immer 100% Deiner zur Verfügung stehenden Kraft gegeben. Und auch, wenn es sich so anfühlt, Du bist nicht machtlos. Ganz im Gegenteil.
Denn wenn Du beginnst, Dir selbst zu glauben, deinen Schmerz zu fühlen, Deine Geschichte anzuschauen, Deine Grenzen zu setzen, dann heilst Du nicht nur Dich. Du gibst Deinem Kind ein neues Bild von Beziehung. Ich erlebe es in meinem Coaching immer wieder, wie sich die Töchter verändern, wenn die Mütter sich aus der Rolle der Co-Abhängigen lösen. Wenn sie aufhören den Vater zu entschuldigen. Wenn sie lernen zu sagen: Ja es war schlimm. Und Du hast Recht, dass Du wütend bist. Wenn sie aufhören, perfekt sein zu müssen, und einfach nur echt werden. Dein Kind braucht keine heile Welt. Es braucht eine ehrliche. Eine Welt, in der Du Dich selbst wichtig nimmst. In der Du nicht mehr schweigst. In der Du lernst zu sagen: Das war nicht in Ordnung. Und ich darf mich schützen. Ich darf heilen.
Meine Liebe vielleicht fühlst Du Dich jetzt erschöpft. Überfordert. Zerrissen zwischen Wut und Angst. Aber ich verspreche Dir: Es gibt einen Weg heraus. Nicht über Kampf.
Sondern über Klarheit. Über Deinen Weg zu Dir selbst.
Dein Mut heilt Generationen und Dein Kind spürt das.
Von Herzen Danke, dass Du diesen Artikel gelesen hast. Vielleicht hast Du Fragen, die Dich selbst betreffen oder meine Arbeit. Du kannst mich über das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion anschreiben oder meine Kanäle auf Social Media nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht.
Herzlichst
Michaela
Kommentare
Ich freue mich auf eure Kommentare, eigene Erfahrungen und eventuelle Fragen!
Kommentar von Sandra
Danke für den Beitrag.
Antwort von Michaela Pukrop
Von Herzen gerne.
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