Sei stärker als Deine stärkste Ausrede!
Vielleicht kennst Du das ja auch, dass Du Dir vorgenommen hast etwas zu tun, doch Du beginnst einfach nicht damit. Du beschäftigst Dich schon länger immer wieder damit. Hast diesen Gedanken daran immer wieder im Kopf. Er lässt Dich nicht los. Du hast schon 100 mal das für und wider abgeglichen. Bist schon lange zu einer Entscheidung gekommen, doch irgendetwas hält Dich zurück. Du verschiebst den Termin immer wieder nach vorne. Irgendwie ist immer nicht der richtige Zeitpunkt. Mal sind es die äußeren Umstände, mal sind es innere Befindlichkeiten. Du bist einfach nicht in Deiner Kraft um zu starten. Und so vergeht die Zeit. Tag für Tag wirst Du sozusagen mit der Nase darauf gestoßen endlich anzufangen. Der innere Druck nimmt zu, doch Du drückst ihn weg. Vielleicht lenkst Du Dich ab, mit Dingen die gerade wichtiger sind 😉? Mit Terminen, die gerade dazwischen gekommen sind? Vielleicht fehlt Dir gerade jetzt der finanzielle Rahmen? Vielleicht nimmst Du Dich auch wirklich zu wichtig? Zweifel, über Zweifel. Und wenn Du Dich doch entschieden hast und losgehen möchtest…..wirst Du plötzlich krank. Bääämh, Zack, Peng.!!! Puuh, jetzt geht es wirklich nicht. Ich bin krank, richtig krank. Jetzt ist meine Genesung wichtiger. Und…….der innere Druck lässt nach. Endlich Ruhe!
Die Ruhe vor dem Sturm
Ich kenne dieses Phänomen nur zu gut. Ich bin quasi Expertin auf dem Gebiet. Nach sechs Jahren als Mutter im Drama der Magersucht bin ich auf Coaching gestoßen. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt wirklich sehr, sehr schlecht. Ich war immer lebenslustig, offen und gutgelaunt. Ich hatte mein Leben im Griff. Sozusagen unter Kontrolle. Das gab mir Sicherheit und ein gutes Gefühl. Mein Leben lief gerade so wie ich es mir immer vorgestellt habe. Dann kam die Magersucht in mein Leben und aus Sicherheit wurde Unsicherheit. Mein Plan ging nicht mehr auf, sodass ich ständig nachjustieren musste. Ich drehte sozusagen an vielen Rädchen im Uhrwerk, doch es lief einfach nicht mehr rund. Die Rädchen griffen einfach nicht mehr ineinander um sich im Einklang zu drehen. Damit konnte ich nicht umgehen. Ich war es gewohnt, dass ich alles im Griff hatte. Mein System war daran gewöhnt. Meine energetische Frequenz war genau darauf eingestellt. Alles andere war für mich nicht möglich. Fühlte sich nicht gut an. Unsicherheit fühlt sich nun einmal nicht gut an. Unsicherheit fühlte sich für mich sogar bedrohlich an. Ein nicht zu zähmendes Monster. Doch nach einigen Jahren in der Magersucht hat sich mein System auch daran gewöhnt.
Die Energie aus Druck, Angst und Sorge waren mein neues „Normal“
Die Energie aus Druck, Angst und Sorge gehörten zu mir wie Zähneputzen. Das Leben vor der Magersucht war meine Komfortzone. Ich hatte mich eingerichtet und es ging mir gut. Dann kam die Essstörung mit allen Höhen und Tiefen. Die totale Unsicherheit, Kontrollverlust und ständiges Kompensieren im Außen. Ich gewöhnte mich „notgedrungen“ an diesen Zustand und richtete mir quasi eine neue Komfortzone ein. Doch diese neue sogenannte Komfortzone kostete mich sehr, sehr viel Energie. Energie, die ich irgendwann nicht mehr zur Verfügung hatte. Das war der Zeitpunkt, wo ich mich sehr veränderte. Der Schmerz war unerträglich, sodass ich unbewusst beschloss ihn nicht mehr fühlen zu wollen. Ich baute dicke Mauern um mein Herz um es zu schützen, sowohl vor Schmerz von außen, als auch aus Angst Gefühle zu spüren und mich damit verletzlich zu zeigen. Ich nahm an Gewicht ab, mein Gesicht war verkniffen und faltig. Meine Augen hatten ihr Strahlen verloren und meine Stimme war eher streng und ungeduldig. Ich fühlte mich müde, schlapp und krank.
Zu diesem Zeitpunkt hörte ich zum ersten Mal von den Möglichkeiten eines Coachings
Ich informierte mich und fand, dass es eine großartige Möglichkeit für mich wäre diesem Drama zu entkommen. Ich habe einige Coaches kennengelernt und deren Angebote bereits zuhause. Ich musste mich nur noch entscheiden. Eine Zusage per mail oder Telefonat und wir hätten starten können. Doch was tat ich? Ich erfand triftige Gründe und Ausreden, warum ich das Coaching nicht buchen kann. Natürlich stand an erster Stelle das Finanzielle. Logisch mit einem unterirdischen Selbstwert war ich nicht in der Lage mal eben so eine 4stellige Summe nur für mich auszugeben. Ich habe damals noch nicht verstanden, dass von dieser Investition ALLE in unserer Familie profitieren würden. Außerdem konnte mir niemand garantieren, dass ich von einem Coaching maximal profitieren würde. Mit meinem Sicherheitsbedürfnis ein solch großes Wagnis einzugehen erschien mir natürlich UNMÖGLICH. Und so schob ich die Entscheidung vor mir her und erfand stetig weitere gravierende Ausreden, warum ich nicht zusagen kann.
Egal wie plausibel die Ausreden waren, der Gedanke an ein Coaching biss sich in meinem Kopf fest
Immer wenn die Stimme für ein Coaching laut wurde, unterdrückte ich sie mit meinem Verstand. Ich habe es mir so gemütlich gemacht in meiner neuen Komfortzone, dass mein System rebellierte, wenn ich über Veränderung nachdachte. Immer wenn ich kurz davor war zuzusagen passierte irgendetwas, was mich zurückhielt wie ein Gummiband. Ich musste plötzlich sehr viel arbeiten oder ich wurde krank. Das Gummiband wurde immer strammer und fester. Das Gummiband war mein Unterbewusstsein, was mich in meiner „gemütlichen Komfortzone“ halten wollte. Denn alles was, ich bis dato erlebt hatte war bekannt und ungefährlich. Veränderung bedeutet, dass ich mich in Unbekanntes Terrain begebe.
UNBEKANNT = GEFAHR
Mein Unterbewusstsein hat mich erfolgreich vor Gefahr beschützen wollen. Mit allen Mitteln wurde ich am Gummiband zurückgezogen. Doch irgendwann war mein Leidendruck so groß, dass alle Ausreden und Schutzfunktionen nicht mehr wirkten. Ich konnte nicht mehr! Es MUSSTE sich etwas verändern. ICH musste etwas verändern, wenn ich nicht wollte, dass alles den Bach hinunter ging. Dass unsere Familie zerbrach und es unserem Kind immer schlechter ging. Ich habe allen Mut, den ich aufbringen konnte, zusammengefasst und eine Entscheidung getroffen. Ich habe zugesagt. Ich weiß es noch wie heute, dass mir speiübel wurde. Ich hatte Bauchschmerzen, einen großen Druck im Bauch und Schwindelanfälle. Ich hatte schlichtweg Angst, große Angst. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Courage. Angst vor allem was kommen würde. Angst vor Veränderung. Veränderung= Gefahr!
So rebellierte mein Unterbewusstsein. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemanden, der mir ein Beispiel war. Niemanden, der diesen Weg vor mir gegangen ist. Ich kannte damals keine andere Frau, die ein an Magersucht erkranktes Kind hatte. Ich musste mein Sicherheitsbedürfnis und meinen Kontrollwahn ignorieren. Ich musste stärker sein als diese beiden Instanzen in mir. Ich musste stärker sein, als meine stärkste Ausrede!
Ich war stärker als meine stärkste Ausrede oder vielleicht war meine stärkste Ausrede gerade schwach? Ich weiß es nicht, doch eines weiß ich ganz genau. Dieser Moment hat mein ganzes Leben zum POSITIVEN verändert. Meines und das Leben meiner Familie.
Und das ist ein unbezahlbares Geschenk!
Von Herzen Danke, dass Du diesen Artikel gelesen hast. Vielleicht hast Du Fragen, die Dich selbst betreffen oder meine Arbeit. Du kannst mich über das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion anschreiben oder meine Kanäle auf Social Media nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht.
Herzlichst
Michaela
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