
Dein Kind muss gesund werden wollen!
Wir Mütter geben alles, um unser Kind dabei zu unterstützen endlich gesund zu werden. Wir wollen, dass der Wahnsinn endlich ein Ende nimmt. Alles hat sich verändert seit der Diagnose, Magersucht. Das Kind hat sich verändert. Wir erkennen es gar nicht wieder. Früher war es lebensfroh, lustig und hatte viele Freunde. Heute ist seine Aufmerksamkeit nach innen gerichtet. Es beschäftigt sich ununterbrochen mit dem Essen, um am Ende doch fast nichts zu essen. Früher war sie/ er begeisterungsfähig, wir haben viel gelacht und als Familie viel unternommen. Heute leben wir wie auf einem Pulverfass. Die Stimmung kann jederzeit grundlos kippen und sich in unermessliches Elend verwandeln. Freunde waren schon lange nicht mehr zu Besuch und mit Mitschülern gibt es grundsätzlich nur Probleme. Das einzige Positive sind die allerbesten Schulnoten. Doch ganz ehrlich, was sind die noch wert?
Mütter geben alles, was ihnen zur Verfügung steht
Wir Mütter geben all, unsere Energie in unser an Magersucht erkranktes Kind. Wir sorgen nicht nur dafür, dass das richtige Essen im Kühlschrank ist, falls sie/er doch mal auf die Idee kommt etwas davon zu essen. Nicht genug dessen, fahren wir auch noch in einer Nacht und Nebel Aktion zu Mc Donalds, um den neuesten Karamelshake zu besorgen…, weil sie gerade davon sprach, dass sie ihn gerne einmal probieren würde. Wir befinden uns grundsätzlich in Hab-Acht-Stellung. Immer bereit zu reagieren. Wir sind gerade noch in der Lage unseren Beruf auszuüben. Entweder, weil wir Geld verdienen müssen oder weil wir denken, dass das die Zeit ist, in der wir mal „abschalten“ können. Viele Frauen schaffen auch das nicht mehr. Unsere eigenen sozialen Kontakte beschränken wir ebenfalls auf ein Minimum. Für den Partner und Geschwisterkinder bleibt einfach keine Zeit und Energie mehr übrig.
Das Verrückte an der Geschichte ist, dass unser Partner und die Geschwisterkinder nichts lieber möchten als unsere Aufmerksamkeit und Liebe. Sie würden sich sogar mit ganz wenig zufriedengeben. Stattdessen verausgaben wir uns an unserem erkrankten Kind, geben alles, was uns zur Verfügung steht und noch mehr, um es an ihm abprallen zu sehen. All die kostbare Energie verpufft nur so ins Leere. Und das noch verrücktere daran ist, dass wir es am nächsten Tag wieder genauso machen. Wir Mütter sind allesamt intelligent und gebildet. Doch in dieser Situation setzt unser Verstand aus und wir handeln nur noch emotionsgetrieben. Erfolglos!!
Will mein Kind wirklich die Essstörung überwinden?
Wir glauben daran, dass unser Kind sich nicht eigenständig verändern kann und geben deshalb unsere ganze Kraft hinein. Für uns stellt sich gar nicht die Frage, ob er/sie überhaupt heilen will. Weil die Situation des Leids und der schmerzvollen Momente für uns nicht erstrebenswert erscheinen. Doch sollten wir uns tatsächlich darüber im Klaren sein, dass die Möglichkeit besteht, dass trotz allem bei unserem Kind keine Heilungseinsicht besteht. So abstrus es auch erscheinen mag. So schmerzvoll der Weg auch sein mag. Viele Betroffene haben nicht den Wunsch zu heilen. Ich meine damit nicht das:“ Ich möchte gesund werden, weil Mama das hören will“. Ich meine den tiefen ehrlichen Wunsch nach Heilung. Das echte Streben danach die Essstörung zu überwinden. Das können wir Mütter nicht erzwingen. Mit nichts auf der Welt wird uns das gelingen. Auch nicht mit Zwangseinweisung und Zwangsernährung. Diese drastischen Maßnahmen sorgen nur dafür, dass der Körper an Gewicht zunimmt. Die wirkliche Heilung geschieht in der Seele und im Geiste. Und diese Heilung können wir nicht erzwingen. Niemals. Mentale Heilung geschieht immer freiwillig. Immer nur dann, wenn die Betroffenen ein klares Ja äußern. Ja zu sich und ihren Wünschen und Träumen.
Mütter haben nur eine Aufgabe
Deshalb ist die große Herausforderung von uns Müttern, dass wir unseren Kindern Heilung vorleben. Dass wir den Weg vor unseren Kindern gehen und sie fühlen lassen, was es bedeutet für sich einzustehen, sich selbst zu erkennen und zu vertrauen. Und zwar bedingungslos. Ohne etwas dafür zu erwarten oder zu erklären. Heilung geschieht über das Fühlen und Erkenntnisse. Wenn wir diesen Weg gehen, werden wir plötzlich so viel Klarheit erfahren. Klarheit darüber, warum die Essstörung in unser Leben gekommen ist und wie sie in uns und unseren Kindern wirkt bzw. sich ausdrückt. Wir werden erkennen, dass wir ebenso wenig frei sind, wie unser Kind und uns „die ganze Zeit“ gegenseitig den Spiegel vorhalten. So eine wunderbare Erkenntnis. Ich kann mich noch so gut an diesen Moment erinnern. Ein Moment, der unser ganzes Leben verändert hat. Der Moment, indem meine Heilung begann. Und ich bin vorweg gegangen. Stück für Stück meines Weges. Ich habe losgelassen…alles, was mich zurückgehalten hat, alles, was nicht zu mir gehörte, alles, was ich von meinen Eltern übernommen habe. Bis ich so weit war und mir selbst vertrauen konnte. Das war der Moment, als ich bereit war sie loszulassen und ihr bedingungslos zu vertrauen. Ab diesem Moment wurde es leichter und ich eroberte mir mein Leben zurück, meine Kraft und meine Familie. Ich musste nur noch vertrauen, warten und beobachten. Es fiel mir leicht, weil die Erfolge sich bei unserer Tochter zeigten. Mal schnell, mal langsam. Mal stagnierte die Entwicklung und mal ging es rückwärts. Es brauchte seine Zeit……wie bei mir. Es ist ein Prozess und wir sind Menschen. Wenn wir uns aktiv für Heilung entscheiden werden Wunder geschehen.
Von Herzen Danke, dass Du diesen Artikel gelesen hast. Vielleicht hast Du Fragen, die Dich selbst betreffen oder meine Arbeit dann kannst Du mich über das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion anschreiben oder meine Kanäle auf Social Media nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht.
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Herzlichst
Michaela

Deine innere Haltung ist der Schlüssel für einen leichten Umgang mit Deiner an Anorexie erkrankten Tochter
Ich habe so viele Jahre die gleichen Dramen erlebt, wie Du. Meine eigene Stimmung und Gemütslage wurden allein durch meine Tochter bestimmt. Fühlte sie sich schlecht, ging es mir schlecht. Fühlte sie sich noch schlechter, ging es mir noch schlechter. Je weniger sie aß umso größer wurden meine Ängste. Zeigte sie einen Anflug eines Lächelns, hüpfte mein Herz vor Freude. Hatte sie positive Erlebnisse und ließ mich daran teilhaben, dachte ich sofort, dass jetzt alles gut werden würde. Jahrelang war meine eigene innere Verfassung von ihr und ihrer Krankheit abhängig. Ich traute mich nicht etwas zu planen oder zu unternehmen, weil ich immer auf der Hut sein musste. Ich musste immer zur Stelle sein, um schnell unterstützen zu können. Ich wollte sie nicht allein leiden lassen. Frei nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Ich fühlte mich wie ein Fähnchen im Wind
Ich passte mich stets ihr und ihrem Befinden an. All mein Tun war auf ihr Wohlbefinden ausgerichtet. Nicht, dass sie es eingefordert hätte. Nein, ich tat es aus einem inneren Drang und Verantwortungsgefühl heraus. Irgendein Teil in mir erwartete, dass ich mich für mein Kind aufopfere und mich dabei selbst vergesse. Unbewusst fühlte es sich nur auf diese Art und Weise richtig an. Ich war ihr stets zugewandt und dem Leben und meiner Familie abgewandt. Natürlich wollte ich es trotzdem allen anderen auch recht machen. Ich gab allen alles, was ich hatte, und trotzdem fühlte es sich so an, als wäre es nicht genug. Der innere Druck lastete sehr schwer in mir. Nicht nur einmal drohte ich an ihm zusammenzubrechen. Ich konnte nur die notwendigen Dinge erledigen. Freundschaften schliefen ein und gemeinsame Zeiten als Paar existierten nur als Wunsch in meinem Kopf. So war schnell abzusehen, dass auch dieser Lebensbereich auseinanderzubrechen drohte.
Ich änderte meine innere Haltung
Nach 6 Jahren ließ ich mich von einem Coach begleiten. Ich erkannte schnell, dass ich für mich und mein Lebensglück selbst verantwortlich bin. Und dass es meine Angelegenheit ist, wie ich mit der Situation, der Magersucht und meiner Tochter umgehe. Ich begriff endlich, dass ich sie für all mein Leid und die damit zusammenhängenden Umstände verantwortlich machte und dass auch mein Drang und das starke Verantwortungsgefühl für sie meinem Selbst entsprangen. Ich war für mein Wohl selbst verantwortlich! Nur ich selbst konnte es verändern! Wenn ich nicht an all dem Drama um mich herum zerbrechen wollte, musste ich es verändern. Ich wollte nicht mehr das Fähnchen im Wind sein! Ich wollte der Fels in der Brandung sein, der jedem Sturm standhält. So änderte ich mit seiner Unterstützung meine innere Haltung. Ich löste innere Themen und Blockaden auf und integrierte wunderbare Glaubenssätze, die mich immer mehr zu mir selbst führten. Es war ein Prozess, der mich auch an meine Grenzen brachte. Grenzen, die ich nie zuvor in meinem Leben gespürt habe. Ich begab mich in neue Ebenen meines Seins und wurde mir meiner selbst immer mehr bewusst. Ganz automatisch veränderte ich meine Haltung zu unserer Tochter und der Anorexie. Meine Worte und Taten hatten eine andere Energie. Bitten, betteln, schimpfen, drohen und strafen wurden überflüssig. Ich erkannte meine eigenen Grenzen und spürte, dass diese vom Außen akzeptiert wurden. Meine Veränderungen waren in all meinen Beziehungen spürbar. Freundschaften entwickelten sich neu und unsere Ehe lebten wir in einer nie zuvor dagewesenen Qualität. Mein Standing am Arbeitsplatz zeigte sich selbstbewusst, kompetent und nahbar. Mein Herz öffnete sich und ließ mich seit vielen Jahren endlich wieder wahre Liebe und Zuneigung mir selbst und anderen gegenüber spüren.
Die größte Veränderung erlebte ich mit unserer Tochter
Sehr schnell nachdem ich das Coaching begonnen hatte, schien unsere Tochter meine Veränderung wahrzunehmen. Sie spürte, dass ich die Opferrolle verlassen hatte und ihr mit einer anderen Haltung begegnete. Ich habe es geschafft bei mir zu bleiben und nicht, wie früher, in ihre Stimmungen einzusteigen und mitzuleiden. Ich war plötzlich innerlich stärker und gefestigter. Auch sie veränderte sich. Ganz langsam begann sie für sich und ihr Wohl zu sorgen. In kleinen und großen Schritten, immer weiter. Ich konnte wieder lachen und Spaß haben. Ich konnte NEIN sagen und für mich einstehen. Ich hatte auf einmal mehr Zeit, die ich gerne und ganz entspannt mit unserer jüngeren Tochter verbringen konnte. Ich habe mich beruflich weiterentwickelt, in weitere Coachingausbildungen investiert und mich selbstständig gemacht. Ich spürte diesen Drang all meine Erfahrungen und Erkenntnisse an andere betroffene Mütter weiterzugeben. Es war ein inneres Feuer, dass sich entfacht hat. Es fühlte sich richtig an. Ich musste diesen Weg gehen und wurde von Klientin zu Klientin sicherer. Die Frauen zeigten mir, dass alles möglich ist, wenn wir uns darauf einlassen. Meine Erfolge sind ihre Erfolge. Ich feiere jede von ihnen.
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